Berufsbegleitende Ausbildung zur Heilpädagogin/zum Heilpädagogen Staatlich anerkannte Heilpädagogin, staatlich anerkannter Heilpädagoge

„Heilpädagogik ist Pädagogik unter erschwerten Bedingungen.“
„Wir müssen die Kinder und Jugendlichen erst verstehen, bevor wir sie erziehen.“

Paul Moor

Heilpädagogen sind gefragt und werden gesucht – ein Arbeitsplatz ist Ihnen sicher.

Kinder und Jugendliche, welche eine Behinderung haben, auffällig sind, unter Wahrnehmungsstörungen leiden, einen erhöhten Erziehungsbedarf benötigen, in besonderen oder schwierigen Lebenssituationen leben, begleiten und beraten.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene heilpädagogische Hilfestellungen geben und in ihrer persönlichen und sozialen Integration unterstützen.

Als Heilpädagoge können Sie

  • mit Menschen aller Altersgruppen arbeiten,
  • beeinträchtigte Menschen mit Unterstützungsbedarf fördern.

Das geschieht

  • in Werkstätten und Wohnheimen für behinderte Menschen,
  • in heilpädagogisch orientierten Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Erziehungsbedarf,
  • in Jugendhilfeeinrichtungen,
  • in Kindertagesstätten (gruppenergänzend),
  • in Einrichtungen für Frühförderung,
  • in Förderschulen,
  • in Erziehungsberatungsstellen,
  • in freien, heilpädagogischen Praxen,
  • in (integrativen) Kindergärten,
  • in Hospizen,
  • in Beratungsstellen für Familien,
  • und in psychiatrischen Institutionen.

  • Sie brauchen einen Schulabschluss als staatlich anerkannte Erzieherin/Erzieher, Jugend- und Heimerzieherin/-erzieher oder Heilerziehungspflegerin/-pfleger. Die oberste Schulaufsichtsbehörde kann der Aufnahme von Personen mit einem gleichwertigen fachverwandten Berufsabschluss zustimmen, insbesondere die Berufspraxis muss vergleichbar sein.
  • Außerdem müssen Sie eine mindestens einjährige hauptberufliche praktische Tätigkeit in einem sozialen und heilpädagogischen Arbeitsfeld nach Erteilung der staatlichen Berufserlaubnis nachweisen können.
  • Ärztliches Attest als Nachweis zur gesundheitlichen Eignung für die Tätigkeit in der Heilpädagogik.
  • Auch brauchen Sie ab dem zweiten Ausbildungsjahr einen Praxisplatz, den Sie spätestens am ersten Schultag des zweiten Ausbildungsjahres nachweisen müssen.

Dauer: 3 Jahre berufsbegleitend.

Beginn: September (zum offiziellen Schuljahrbeginn in Baden-Württemberg).

Ferien: Schulferien.

Ziel: Abschluss als staatlich anerkannte Heilpädagogin/staatlich anerkannter Heilpädagoge (mit Zusatzlizenz zum heilpädagogischen Spiel und zur heilpädagogischen Übungsbehandlung).

Mögliche Perspektive: Studium anschließen.

Die Auszubildenden erhalten 1.300 Stunden theoretischen Unterricht. Die Unterrichtszeiten sind freitags von 14-19 Uhr und samstags von 8-13 Uhr; pro Jahr findet eine Blockwoche (nach Absprache) statt. Zusätzlich werden jährlich Exkursionen zu heilpädagogischen Einrichtungen angeboten, welche den Horizont erweitern sollen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, als Gruppe an der jährlich stattfindenden Fachtagung des Berufs- und Fachverbands Heilpädagogik in Berlin teilzunehmen. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr werden die 500 Praxisstunden, welche berufsbegleitend von jedem Einzelnen individuell geplant werden, supervisorisch in Sprechstunden vor Ort, persönlicher Beratung und Gruppensupervision begleitet.

1. Schuljahr: Die Auszubildenden erhalten das theoretische Werkzeug aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Heilpädagogik und Didaktik heilpädagogischer Handlungskonzepte, um optimal auf die Praxis vorbereitet zu sein.

2. und 3. Schuljahr: Der theoretische Unterricht wird durch die Praxis komplementiert. Am Ende legen Sie die schulische Abschlussprüfung ab. Sie suchen sich möglichst mindestens zwei verschiedene heilpädagogische Einrichtungen als Praxisstellen aus, um Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen sammeln zu können.

In der Schule lernen Sie alles, was Sie für die Praxis und ihr Berufsleben brauchen, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene heilpädagogisch zu unterstützen und um mit Eltern oder z.B. Institutionen der Jugendhilfe zusammenzuarbeiten.
      
Wie Sie lernen:

  • Heilpädagogisch-systemisches Denken.
  • Sie arbeiten in der Schule an Aufgaben, die aus der Praxis kommen und sind im fachlichen Dialog mit den Ausbildern.
  • Sie erhalten auch "soft skills", um Leitungs- und Verwaltungsaufgaben zu übernehmen, die im Zusammenhang mit dem heilpädagogischen Berufsfeld liegen.
  • Sie nutzen das Wissen und die Fertigkeiten, die Ihnen erfahrene Dozenten und Heilpädagogen nahebringen.

 Was Sie lernen:

  • Sie entwickeln sich weiter,
  • stärken Ihre Selbst- und Fremdwahrnehmungsfähigkeiten,
  • lernen mediatorisch mit Konflikten umzugehen und vieles mehr.

Sie erwerben Kompetenzen und fundiertes theoretisches Wissen in diesen Bereichen:

  • Pädagogik und Heilpädagogik,
  • Psychologie und Soziologie,
  • Medizin und Psychiatrie,
  • Rechtskunde,
  • Didaktik.

Sie lernen, wie Sie

  • heilpädagogische Handlungskonzepte und Medien didaktisch nutzbar machen können,
  • den Förderbedarf von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen richtig beobachten und einschätzen können,
  • durch heilpädagogisches Spiel und die heilpädagogische Übungsbehandlung fördernd tätig sein können.

Grundlage für die Ausbildung ist

Sie entscheiden sich für einen Beruf, in dem Sie in den nächsten Jahren sicher eine Arbeitsstelle finden:

  • Die Anzahl der staatlich anerkannten Heilpädagoginnen und Heilpädagogen ist sehr gering.
  • Viele Einrichtungen haben Bedarf an heilpädagogischer Unterstützung.

Als Heilpädagogin oder Heilpädagoge haben Sie viele Möglichkeiten im Berufsleben:

  • Sie können in vielen Bereichen arbeiten.
  • Sie können sich auf eine Altersgruppe und auch auf einen heilpädagogischen Bereich spezialisieren, sei es die Förderung von Jugendlichen mit speziellem Förderbedarf oder die Unterstützung von Familien im Hospiz.
  • Sie können die Leitung einer Einrichtung übernehmen, Verwaltungsaufgaben übernehmen oder als Anleiterin in der Ausbildung tätig werden.

Die Ausbildung als Heilpädagoge ist eine gute Grundlage für ein Studium:

  • Sie können während des Studiums als Heilpädagoge in Teilzeit arbeiten, um sich das Studium zu finanzieren.
  • Mit dem richtigen Studium und der Berufserfahrung können Sie später selbst als Lehrkraft an einer Fachschule für Sozialpädagogik tätig werden.

Die Gesamtkosten für die komplette Ausbildung betragen 5.100 Euro zuzüglich Kosten für Arbeitsmaterialien (Bücher, Skripten, Kopien etc.). Ein Teilbetrag wird bei der Anmeldung, der Rest in Halbjahresraten fällig.

Für Ihren Lebensunterhalt können Sie Aufstiegs-BAFöG (auch Meister-BAFöG genannt) beantragen.
Wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllen, erhalten Sie die Förderung während der gesamten dreijährigen Fachschule für Heilpädagogik.
Der Antrag dazu muss jährlich neu gestellt werden.

Das Schulgeld ist pro Schuljahr fällig:

  • Einmal eine Aufnahmegebühr bei Abschluss des Schulvertrags von 600,– Euro,
  • 500,– Euro mit Ausbildungsbeginn im September des 1. Ausbildungsjahres,
  • 750,– Euro pro Halbjahr im 1. und 2. Ausbildungsjahr der dreijährigen Fachschule für Heilpädagogik,
  • 750.– Euro im 1. Halbjahr des 3. Ausbildungsjahres und
  • 250,– Euro Schlusszahlung mit Beendigung der Ausbildung, vor Übergabe der staatlichen Bestätigung über die Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Heilpädagogin/Heilpädagogen.

Katholische Fachschulen St. Martin Neckarsulm
Frau Maria Köhler (Sekratariat)
Friedrichstraße 25
74172 Neckarsulm

Tel.: 07132/999 57 - 0
(Mo. – Do. 8:00 – 15:30 Uhr, Fr. 8:00 – 13:00 Uhr)

E-Mail: fs-neckarsulm(at)schulenfuersozialeberufe(dot)de