12.12.2022 | Aktuelles "Pflege das Leben, wo du es triffst" - 60-jährige Jubiläumsfeier der Katholischen Berufsfachschule für Pflege in Filderstadt-Plattenhardt



"Pflege das Leben, wo du es triffst" (Hildegard von Bingen) - Unter diesem Motto fand am Freitag, den 25. November 2022, die 60-jährige Jubiläumsfeier der Katholischen Berufsfachschule für Pflege in Filderstadt-Plattenhardt statt. Am 09.12.2022 erschien hierzu ein Artikel im Filderstädter Amtsblatt, der im Downloadbereich hinterlegt ist.
Seit 1962 werden an der Berufsfachschule Menschen für die Arbeit in der Altenpflege und anderen pflegeberuflichen Bereichen ausgebildet. Erfolgreich und mit hoher Nachfrage bietet die Hildegard von Bingen Schule seit 2020 die neue generalistische Ausbildungsform an.
Der Einladung der Schulleitung, Frau Ewelina Bies, waren rund 100 Gäste gefolgt. Glückwünsche und Grußworte übermittelten unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt Filderstadt, Herrn Christoph Traub, die Vorständin der Paul Wilhelm von Keppler Stiftung, Frau Pia Theresia Franke und die Hildegard von Bingen Expertin sowie Leiterin der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz, Frau Dr. Hildegard Gosebrink, als Vertreterin der Akademie St. Hildegard Eibingen. Auch die Praxis-Kooperationspartner aus Altenpflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten sowie der Filderklinik überbrachten ihre Anerkennung und Jubiläumsgeschenke. Nicht zu vergessen die zahlreichen Auszubildenden, die das Fest mit viel Engagement mitgestalteten.
Reden, Visionen, Theaterstücke und musikalische Begleitung machten das fast zweistündige Festprogramm bunt und abwechslungsreich.
Die Schulleiterin blickte in ihrer Eröffnungsrede dankbar und ehrfürchtig auf die Leistungen in den vergangenen 60 Jahren zurück. „Pflege das Leben, wo Du es triffst“, zitierte sie Hildegard von Bingen, die neue Namenspatronin und Leitfigur der Schule. Bies betonte die Bedeutung eines universalen, ganzheitlichen Ansatzes und die Pflege von Beziehungserfahrungen. In die Zukunft blickend versprach sie, dass ihre Schule auch weiterhin als zuverlässiger Bildungspartner in der Pflegeausbildung im Schulterschluss mit den Kooperationspartnern, für die Weiterentwicklung einer gleichsam qualitativ hochwertigen und menschenwürdigen Pflege, vollen Einsatz zeigen wird.
Frau Pia Theresia Franke, seit 2016 Direktorin der Caritas im Bistum Würzburg, bedankte sich in ihrer Rede besonders für die bereits Jahrzehnte überdauernde, vertrauensvolle Kooperation und Partnerschaft im Namen der Paul Wilhelm von Keppler Stiftung.
Die Bedeutsamkeit und Relevanz einer starken Pflegeschule am Standort Filderstadt hob Oberbürgermeister, Herr Christoph Traub, in seiner Ansprache hervor. Er betonte seinen aufrichtigen Respekt vor der Leistung und dem Engagement der Lernenden und Lehrenden.
Die katholische Theologin, Philosophin und geistliche Begleiterin, Frau Dr. Hildegard Gosebrink, zeigte sich hoch erfreut darüber, dass die Pflegeschule Filderstadt nun zukünftig den Namen „Hildegard von Bingen Schule“ tragen soll. In ihrer Präsentation legte sie dar, dass Hildegard von Bingen wesentlich mehr zu bieten habe „als nur Rezepte“ und zeichnete das Bild einer faszinierenden Frau ihrer Zeit. Frau Dr. Gosebrink gab Antworten auf ihre Eingangsfrage: „Und was kann eine Pflegeschule von ihr lernen?“. Dabei akzentuierte sie von Bingens Verständnis von der Verantwortung der Menschen für die Schöpfung Gottes. Sie beschrieb sie als „kluge Strategin“, die auch „keine Scheu hatte, die Mächtigen zu kritisieren“ und Missstände aufzuzeigen. Überdies habe Hildegard von Bingen die Musik geliebt und vereinte so „Weisheit und Politik, Spiritualität und Kunst“. „Es lohnt sich, bei dieser Lehrerin in die Schule zu gehen!“, ließ sie die Anwesenden wissen.
Seine tiefe Verbundenheit mit der Schule war in der Rede „Religiosität und Spiritualität im Alltag leben“ des ehemaligen Religionslehrers, Herr Wolfang Kramer, deutlich spürbar. Er wies auf sein besonderes Anliegen, den hohen Stellenwert eines ökumenischen, interreligiösen Dialoges, hin. Nur so können wir voneinander lernen und erkenne, dass uns viel mehr miteinander verbindet als trennt.
Abgerundet wurde der offizielle Teil der Feierlichkeiten durch die Zukunftsvisionen der Lehrkräfte für ihre Schule und dem Arbeitsfeld. Die Pflege gesunder machen, achtsame Beziehungen zu allen an der Ausbildung beteiligten Menschen sind hierbei genannt worden. Dabei werden Interkulturalität und Interreligiosität als bereicherndes Geschenk verstanden.
Das großartige Engagement mit dem sich die Auszubildenden aller Kurse in die Gestaltung des Jubiläumsfestes einbrachten, hat das Fest zu dem gemacht, was es war.
Der Examenskurs präsentierte das selbstgeschriebene Theaterstück „Ab jetzt gesund“. Mit diesem Stück möchten die Auszubildenden auf die vielfältigen Möglichkeiten und Inhalte der Ausbildung und dem Berufsfeld „Pflege“ aufmerksam machen und Vorurteilen entgegenwirken. Stehende Ovationen erntete der ehemalige Auszubildende, Herr Ibrahim Hamoule, für seine musikalische Untermalung des gesamten Abends.
Bei Sekt und Kürbissuppe wurde nach dem Festprogramm die Gelegenheit der Begegnung und des Austauschs genutzt.