Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin inkl. Bachelor Professional im Sozialwesen und allgemeine Hochschulzugangsberechtigung Praxisintegrierte Ausbildung (PiA): Staatlich anerkannte Erzieherin/staatliche anerkannter Erzieher

Erzieherinnen und Erzieher werden dringend gebraucht– ein Arbeitsplatz ist Ihnen sicher. Als staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher ist Ihr Abschluss auf der gleichen Stufe (nach DQR) wie ein Bachelor.

  • Für Kinder und Jugendliche da sein: fördern, begleiten, unterstützen
  • Den Alltag der Kinder gestalten: gemeinsam spielen, essen, schlafen, mit Konflikten umgehen
  • Kinder in ihrer Eigenart genau wahrnehmen: Entwicklungstand und Förderbedarf erkennen
  • Ihre eigene Persönlichkeit bilden: Ihre Talente, Ihren Glauben und Ihre Werte, Ihre persönliche Haltung

Als Erzieher können Sie

  • mit Kindern von 0 bis 18 Jahren arbeiten
  • Kindern mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf fördern (auch beeinträchtigte Kinder und Jugendliche)

Das geschieht 

  • im Kindergarten, in der Kleinkindbetreuung, in der Kindertagesstätte
  • im Kinder- und Jugendheim, in Wohngruppen
  • in der schulischen Ganztagsbetreuung, im Jugendhaus, in Einrichtungen der Freizeitpädagogik

  • Sie brauchen einen Schulabschluss der Mittleren Reife.
  • Wenn Sie bestimmte Voraussetzungen mitbringen, können Sie die PiA-Ausbildung direkt beginnen.
  • Oder Sie machen das erste Jahr wie in der klassischen Ausbildung vorab und beginnen danach die PiA-Ausbildung.
  • Zum tatsächlichen Ausbildungsbeginn brauchen Sie zusätzlich einen Praxisplatz.

Im Einzelnen:

  • mit diesen Voraussetzungen direkter Beginn der PIA-Ausbildung:
  1. Abitur oder Fachhochschulreife
  2. Abgeschlossene Berufsausbildung
  3. Drei Jahren mit eigenen Kindern im Haushalt
  4. Zwei Jahre als Tagesmutter
  5. Weiteren passenden Einjährigen Berufskollegs oder -ausbildungen
  6. Abgeschlossene Kinderpflegeausbildung
  7. Zwei Jahren passende berufliche Tätigkeit (auch FSJ oder BuFDi)

Bitte beachten Sie: Für die Voraussetzungen 1.-5. brauchen Sie zusätzlich 6 Wochen Praktikum im sozialpädagogischen Bereich (auch FSJ oderBuFDi).

  • Wenn Sie keine dieser Voraussetzungen haben, aber einen Abschluss der Mittleren Reife, dann können Sie das erste Jahr wie in der klassischen Ausbildung (Einjähriges Berufskolleg) vorab machen und beginnen danach die PiA-Ausbildung.

Einen Praxisplatz für die Ausbildung (Ausbildungs- /Arbeitsvertrag) müssen Sie spätestens am ersten Schultag nachweisen.

Falls Sie Ihren Bildungsabschluss nicht in Deutschland gemacht haben:

  • Beglaubigte Übersetzung des Zeugnisses und Nachweis darüber, dass dieses den Zugangsvoraussetzungen entspricht
  • Ausbildungsbeginn: Deutschkenntnisse Niveau B1
  • Ausbildungsende: Niveau C1

  • Dauer: 3 Jahre Praxisintegrierte Ausbildung bei Quereinstieg,
    sonst 4 Jahre nach Mittlerer Reife
     
  • Beginn: September (mit dem Schuljahr)
     
  • Ferien: Urlaubstage (während der Schulferien sind Sie in der Praxiseinrichtung tätig)
     
  • Ziel: Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher
    (mit Zusatzunterricht und Zusatzprüfung: einschließlich Fachhochschulreife)
     
  • Mögliche Perspektive: Studium anschließen

Der Unterricht in der Schule wechselt sich mit Praxis in pädagogischen Einrichtungen immer ab – je nach Wochentag oder auch für mehrere Wochen (Blockunterricht, Blockpraktikum), abhängig vom Standort (Neckarsulm, Rottweil, Stuttgart).

  • Ein Schuljahr vorab nach der Mittleren Reife, Einjähriges Berufskolleg für Sozialpädagogik: im Schnitt pro Woche drei Tage Schule, zwei Tage Praxis, auch als Blockunterricht oder Blockpraktikum.
    Bei Quereinstieg überspringen Sie dieses Schuljahr.
    Nach der Mittleren Reife können Sie sich während dieses Schuljahrs für die klassische Ausbildung oder die Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) entscheiden.
  • 1. bis 3. Schuljahr, Praxisintegrierte Ausbildung: im Schnitt pro Woche 3 Tage Schule, 2 Tage Praxis, auch als Blockunterricht oder Blockpraktikum.
    Hier beginnen Sie bei Quereinstieg.
    Sie sind in einer Einrichtung angestellt (mit Vertrag und Gehalt). Um Erfahrung mit allen Altersgruppen zu sammeln, absolvieren Praktika in anderen Einrichtungen. Dies organisiert Ihr Träger.
    Am Ende legen Sie die schulische Abschlussprüfung ab und erwerben damit Ihre Staatliche Anerkennung als Erzieher/in.

An welchen Wochentage und welchen Wochen Unterricht oder Praxis ist, hängt vom Schuljahr und von der Fachschule ab (siehe Neckarsulm, Rottweil, Stuttgart).

In der Schule lernen Sie alles, was Sie für Praxis und Ihr Berufsleben brauchen, um Kinder zu fördern und mit um mit Eltern oder Institutionen der Jugendhilfe zusammenzuarbeiten.

Wie Sie lernen:

  • Der Unterricht ist anschaulich und abwechslungsreich.
  • Sie arbeiten in der Schule an Aufgaben, die aus der Praxis kommen.
  • Sie arbeiten oft in Kleingruppen und entwickeln Ihre eigene Lösung.
  • Sie nutzen das Wissen und die Fertigkeiten, die Ihnen erfahrene Lehrkräfte nahebringen.

Was Sie lernen:

  • Sie entwickeln Ihre Persönlichkeit weiter,
  • stärken Ihr Selbstbewusstsein,
  • werden teamfähig,
  • können mit Konflikten umgehen und vieles mehr.

Sie erwerben Kompetenzen in diesen Bereichen:

  • Pädagogik, angewandte Psychologie, gesellschaftliche Zusammenhänge (Soziologie) und rechtliche Grundlagen.
  • Sprachentwicklung, Spiel als Lernfeld und Naturpädagogik.
  • Kunst, Musik, Bewegungserziehung und Gesunderhaltung.
  • Interkulturelle Pädagogik, Integration.

Sie lernen, wie Sie

  • Aktivitäten mit Kindern planen, durchführen und reflektieren und
  • wie Sie den Entwicklungsstand von Kindern richtig beobachten und einschätzen können.

Sie haben auch Unterricht in

  • Deutsch
  • Englisch
  • Katholische Religionslehre/ Religionspädagogik
    In diesem Fach sind Sie mit jeder religiösen oder auch nicht-religiösen Überzeugung willkommen – der Unterricht wird offen gestaltet. Sie können sich nicht abmelden.

Fachhochschulreife-Unterricht

Wenn Sie die Fachhochschulreife wählen, haben Sie zusätzlich Unterricht in Mathematik.

Gleichzeitig mit der Erzieherprüfung haben Sie nach der zweijährigen Fachschule Ihre Fachhochschulreife-Prüfungen.

Grundlage für die Ausbildung ist

Sie entscheiden sich für einen Beruf, in dem Sie in den nächsten Jahren sicher eine Arbeitsstelle finden:

  • Es gibt immer mehr Plätze in Tageseinrichtungen für Kinder, egal ob Krippe, Kindergarten oder schulische Ganztagsbetreuung.
  • Viele Erzieherinnen gehen in den nächsten Jahren in Rente.
  • Heute schon gibt es in vielen Städten und Regionen mehr offene Stellen als ausgebildete Erzieher.


Als Erzieher oder Erzieherin haben Sie viele Möglichkeiten im Berufsleben:

  • Sie können in vielen Bereichen arbeiten.
  • Sie können sich spezialisieren, beispielsweise für die Sprachförderung von benachteiligten Kindern oder in zweisprachigen Einrichtungen, für die Integration von Kindern mit Behinderungen oder für bestimmte Konzepte wie Reggio-Pädagogik oder infans.
  • Sie können die Leitung eines Kindergartens übernehmen oder als Anleiterin in der Ausbildung tätig werden.

Die Ausbildung als Erzieher ist eine gute Grundlage für ein Studium:

  • Sie haben die Möglichkeit, während der Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben.
  • Ihre Ausbildung wird auf ein passendes Studium angerechnet, z.B. für Studiengänge zur Frühen Kindheit oder der Sozialen Arbeit.
  • Sie können während des Studiums gut als Erzieher/in in Teilzeit arbeiten, um sich das Studium zu finanzieren.
  • Mit dem richtigen Studium und Berufserfahrung können Sie später selbst als Lehrkraft an einer Fachschule für Sozialpädagogik tätig werden.

Es fällt nur ein sehr geringer Betrag als Schulgeld an (etwa 12-16 Euro pro Monat).

Für Ihren Lebensunterhalt erhalten Sie während der drei Jahre der Praxisintegrierten Ausbildung ein Gehalt. Dieses beträgt, abhängig von der Einrichtung, in der Sie arbeiten, etwa

  • 1090,– Euro im 1. Ausbildungsjahr
  • 1150,– Euro im 2. Ausbildungsjahr
  • 1250,– Euro im 3. Ausbildungsjahr
    (Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) ab 01.03.2018)
     
  • Im Einjährigen Berufskolleg für Sozialpädagogik (vorab, nach der Mittleren Reife) erhalten Sie Schüler-BAFöG, je nach dem Einkommen Ihrer Eltern.

Das Schulgeld ist pro Schuljahr fällig:

  • Einmalig eine Aufnahmegebühr von 60.– Euro,
  • 140,– Euro im Einjährigen Berufskolleg für Sozialpädagogik,
  • 180,– Euro im 1. Ausbildungsjahr der Praxisintegrierten Ausbildung,
  • 180.– Euro im 2. Ausbildungsjahr und
  • 180,– Euro im 3. Ausbildungsjahr.

Erzieherin oder Erzieher in Form der praxisintegrierten Ausbildung werden Sie hier:

Katholische Fachschulen St. Martin Neckarsulm
Frau Maria Köhler
Friedrichstraße 25
74172 Neckarsulm
Tel.: 07132/999 57 - 0
(Mo. – Do. 8:00 – 15:30 Uhr, Fr. 8:00 – 13:00 Uhr)
E-Mail: fs-neckarsulm(at)schulenfuersozialeberufe(dot)de

Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Stuttgart
Frau Gabriele Engelhardt (Sekretariat)
Schöttlestraße 32
70597 Stuttgart-Degerloch
Tel.: 0711/71 91 79-120
(Montag bis Freitag 9:00 bis 15:00 Uhr)
E-Mail: sp-stuttgart(at)schulenfuersozialeberufe(dot)de

Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Rottweil
Frau Tanja Zappata (Sekretariat)
Hausener Str. 39
78628 Rottweil
Tel.: 0741/174128-0
(Montag bis Donnerstag 8:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr, Freitag 8:00 bis 14:00 Uhr)
E-Mail: sp-rottweil(at)schulenfuersozialeberufe(dot)de

Ihre Fragen, unsere Antworten

Welche Wochentage und welche Wochen Unterricht oder Praxis ist, hängt von der Ausbildungsform, vom Schuljahr und von der Fachschule ab.

Im Prinzip ja, aber das müssen Sie mit der Einrichtung oder dem Träger abstimmen. Wir arbeiten mit allen Trägern oder Einrichtungen zusammen, die unsere Verteilung von Schultagen und Praxistagen sowie unseren Ausbildungsplan akzeptieren; manche Träger und Einrichtungen arbeiten mit mehreren Schulen zusammen.

Das ist kein Problem. Wenn die Einrichtung und der Träger bereit sind, unsere Verteilung von Schultagen und Praxistagen sowie unseren Ausbildungsplan zu akzeptieren, kann ein Kooperationsvertrag geschlossen werden. Jedes Schuljahr wird die Liste der Träger, mit denen wir für die Praxisintegrierte Ausbildung zusammenarbeiten, länger.

Ja, Sie sind in jedem Fall willkommen. Wir freuen uns über eine Vielfalt von Überzeugungen. Offenheit allen Einstellungen gegenüber gehört zu unserem katholischen Profil – solange Sie selbst Toleranz mitbringen.

Melden Sie sich bitte bei uns. Wir helfen Ihnen! Wir haben gute Kontakte zu Trägern und Einrichtungen.

Nein. Wenn Sie Ihre Abschlusszeugnisse haben, ist es für uns nicht wichtig, welchen Durchschnitt Sie haben.

Das müssen Sie nicht! Wir betreuen in evangelischen Einrichtungen genauso wie in katholischen, ebenso in städtischen Einrichtungen, bei Trägern der freien Wohlfahrtspflege (AWO, Paritätischer Wohlfahrtsverband), privat-gewerblichen Trägern oder Elterninitiativen.

Die Regeln für das 6-Wochen-Praktikum beim Quereinstieg sind sehr eng. Sie müssen das Praktikum in einer passenden pädagogischen Einrichtung absolvieren und es vor Schuljahresbeginn abschließen. Es müssen sechs zusammenhängende Wochen sein. Eine pädagogische Fachkraft muss das Praktikum offiziell anleiten. Das Praktikum darf nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.

Am besten zwischen Ende September und Februar für das kommende Schuljahr. Bewerbungsgespräche finden laufend statt. Es ist günstig, sich möglichst früh zu bewerben; eine Bewerbung ist aber auch noch in den Sommerferien vor Ausbildungsbeginn möglich, weil es Wartelisten gibt und frei werdende Plätze, wenn sich jemand anders entscheidet. Das 6-Wochen-Praktikum müssen Sie aber als Quereinsteiger/in auf jeden Fall bis dahin abgeschlossen haben.